Wer es sich leisten kann, lässt sich bei Zahnlücken ein Implantat setzen. Das ist zwar teuer, bietet gegenüber normalem Zahnersatz aber viele Vorteile.
Die Implantation von Zähnen gibt es inzwischen seit über 40 Jahren. 1982 wurde sie von der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde wissenschaftlich anerkannt und gilt inzwischen als gängige und sichere Methode bei Zahnverlusten. Anders als bei einer Brücke oder Zahnprothese, wird bei einer Implantation aber immer ein chirurgischer Eingriff durchgeführt. Dieser birgt auch entsprechende Risiken. Außerdem spielt der Zustand des Kieferknochens eine entscheidende Rolle für den Erfolg. Nur wenn noch ausreichend Knochensubstanz vorhanden ist, kann das Implantat auch ausreichend fest verankert werden.
Was gegen ein Implantat spricht
Gerade bei älteren Menschen, die schon lange eine Prothese tragen, ist eine spätere Implantation oft nicht mehr sinnvoll. Denn, je länger der Kiefer zahnlos war, desto stärker hat sich in der Regel auch der Knochen zurückgebildet. Manchmal kann noch ein Knochenaufbau helfen. Dieser ist aber langwierig und nicht immer von Erfolg gekrönt.
Auch bei Kindern und Jugendlichen werden Implantate nicht empfohlen, da sich der Kieferknochen noch im Wachstum befindet. Wird hier ein Implantat gesetzt, wächst der Knochen um das Implantat herum nicht normal weiter. Implantate sollten deshalb möglichst erst eingepflanzt werden, wenn der Kieferknochen komplett ausgewachsen ist. Auch Schwangere sollten von Implantaten Abstand nehmen.
Dasselbe gilt für Personen mit schwachem Immunsystem, beispielsweise wegen einer vorangegangenen Chemotherapie oder ähnlichem. Auch Knochenstoffwechselstörungen und schlecht eingestellte Diabetes gelten als Ausschlusskriterien.
Wer regelmäßig bestimmte Arzneimittel einnehmen muss, wie zum Beispiel Osteoporose-Medikamente, Cortison oder Chemotherapeutika, sollte besser auf ein Implantat verzichten.
Auch bei Rheuma, erhöhter Blutungsneigung, Drogenabhängigkeit und schweren psychischen Störungen wird von Implantaten abgeraten.
Aber auch bei gesunden Personen gibt es Faktoren, die erst mal gegen den Eingriff sprechen. So müssen Erkrankungen des Zahnfleisches und Knochens vor der Implantation effektiv behandelt werden. Für die Lebensdauer des Implantats ist das sehr wichtig. Auch defekte Füllungen oder lockere Kronen müssen überarbeitet werden. Rauchen erschwert oder verhindert sogar die Einheilung des Implantats. Nikotinjunkies sollten deshalb unbedingt versuchen, während der Einheilungszeit auf den Glimmstängel zu verzichten bzw. den Zigarettenkonsum zumindest stark einzuschränken. Am sinnvollsten wäre es, das Rauchen ganz aufzugeben, denn es hat sich gezeigt, dass Implantate bei Rauchern deutlich weniger lang halten.
Wichtige Voraussetzung für alle Implantatträger ist, dass eine penible Mundhygiene durchgeführt wird. Dazu gehört neben regelmäßiger professioneller Zahnreinigung, die effektive und regelmäßige Reinigung und Pflege der Implantate zuhause. Nur so kann verhindert werden, dass Plaque anhaftet und dadurch Entzündungen entstehen, die schlimmstenfalls zum Verlust des Implantats führen können.