Wenn Mutter oder Vater rechtzeitig vor Geburt eine zusätzliche private Pflegeversicherung abschließen, kann auch ein Neugeborenes von diesem Schutz profitieren.
Niemand denkt vor der Geburt eines Kindes gerne an das Risiko von Geburtsschäden oder Behinderungen. Trotzdem kann es für werdende Eltern Sinn machen, sich rechtzeitig mit diesen Themen auseinanderzusetzen, damit für den Fall der Fälle zumindest finanziell Vorkehrungen getroffen werden.
Für die Absicherung einer eventuell lebenslangen Pflege eines Kindes können sich ein Elternteil zusätzlich zur gesetzlichen Pflegeversicherung eine private Police zulegen, das rät die Verbrauchzentrale Baden-Württemberg: „Zumindest für den Fall einer Pflegebedürftigkeit des Neugeborenen können Eltern dadurch vorsorgen, dass mindestens ein Elternteil vor der Geburt selbst eine Pflegeversicherung abschließt. Wenn sich herausstellt, dass das Kind pflegebedürftig ist, kann für das Kind bis zwei Monate nach der Geburt im Rahmen der Kindernachversicherung (§ 198 VVG) eine eigene Pflegeversicherung abgeschlossen werden.“
So funktioniert die Eltern-Pflegeversicherung zur Geburt
Eine private Pflegeversicherung für Eltern, auch Pflegezusatzversicherung genannt, ergänzt die gesetzliche Pflichtabsicherung, die oft nur einen Bruchteil der Kosten einer möglichen Pflegesituation abdeckt.
Eine Pflegetagegeldversicherung zahlt zum Beispiel im Pflegefall, zusätzlich zu den gesetzlichen Leistungen. Üblich sind Beträge von 20 bis 100 Euro am Tag. In der Regel ist ein Abschluss für alle Erwachsenen möglich, die noch nicht pflegebedürftig sind.
Die private Pflegeversicherung von einem der Eltern muss mindestens drei Monate vor der Geburt bestehen. Nur dann kann innerhalb von zwei Monaten nach Geburt das Kind im gleichen Tarif der Pflegeversicherung versichert werden - ohne Gesundheitsprüfung. Das heißt, dass Kind kann dann eine eigene private Pflegeversicherung abschließen, auch wenn es durch eine Behinderung oder einen Geburtsschaden lebenslang auf Pflege angewiesen ist und natürlich umgehend eine Leistung aus der Versicherung beziehen würde.
Das kostet die Pflegeversicherung für Eltern
Wie viel eine private Pflegeversicherung für Eltern kostet, hängt vom Alter des Versicherungsnehmers und bei einer Pflegetagegeldversicherung von der Höhe der Absicherung ab. Will sich zum Beispiel eine 30 Jahre alte, werdende Mutter eine Pflegeversicherung zulegen, gibt es für unter 30 Euro im Monat vernünftige Policen, die auch schon bei niedrigen Pflegestufen Leistungen erbringen.
Wird im allerschlimmsten Fall eine intensive Pflege rund um die Uhr nötig, helfen solche Pflegeversicherungen in der Regel mit bis zu 1.500 Euro im Monat. Für ein paar hundert Euro sind so bei einer Geburt sowohl die Mutter und bei Bedarf auch das Neugeborene finanziell gegen Pflegebedürftigkeit abgesichert.
Geldsparen-Tipp: Sind Mutter und Kind nach der Geburt gesund, kann die Versicherung wieder gekündigt werden. Allerdings spricht langfristig auch ohne anstehende Geburt einiges für eine private Pflegeversicherung. Denn statistisch wird jeder zweite einmal pflegebedürftig und gerade im Alter kann ein private Pflegeversicherung eine sinnvolle Absicherung sein.