Ihr Haus kommt in die Jahre? Dann ist es mit ein bisschen Farbe meist nicht getan. Für größere Sanierungen stehen verschiedene Baukredite bereit.
Um den deutschen Wohnungsbestand steht es nicht zum besten: In Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen sind vier von zehn Häusern sanierungsbedürftig, in Thüringen wohnen fast 70 Prozent in einem Eigenheim, das mindestens ein halbes Jahrhundert alt ist, so das Ergebnis einer Umfrage der GfK-Konsumforschung im Auftrag der Landesbausparkassen (LBS). Fleißig am Modernisieren sind bereits die Norddeutschen. Knapp ein Drittel der Hausbesitzer in Schleswig-Holstein und Hamburg haben in den vergangenen drei Jahren energetische Maßnahmen durchgeführt, in Niedersachsen und Bremen waren es knapp 30 Prozent.
Wohnen Sie in einem alten Haus, dann kommt einiges auf Sie zu: Nach 20 bis 25 Jahren macht in der Regel die Heizung schlapp, Fenster und Außentüren halten rund 30 Jahre und die Fassade etwa 40 Jahre. Dächer werden häufig nach 50 Jahren undicht. Wollen Sie die Sanierungskosten aus eigener Tasche stemmen, müssen Sie regelmäßig Rücklagen bilden. "Aktuell legen Hausbesitzer fast 180 Euro pro Monat für anfallende Sanierungen zurück“, berichtet Sabine Schmitt von der LBS.
Wie sparen Sie am besten?
Als Gelddepot eignen sich
Tagesgeldkonten. Damit bleiben Sie finanziell flexibel und erzielen zudem Zinsen. Vorhandenes Kapital legen Sie am besten als Festgeld an. Das bringt sicheren Ertrag. Möglich ist auch ein
Bausparvertrag. Diesen können Sie für alle Arten von Modernisierungen und energetischen Verbesserungen einsetzen. Haben Sie keinen Spitzenverdienst, erhalten Sie vom Staat Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmer-Sparzulage.
Große Sanierungen benötigen Baukredit
Möchten Sie umfassend sanieren, kommen Sie um einen Baukredit kaum herum. Beträge von 30.000 oder 40.000 Euro kommen schnell zusammen, etwa wenn Sie das Dach und die Fassade dämmen und eine
umweltfreundliche Heizung einbauen wollen. Klassische Baukredite gibt es bereits ab 25.000 Euro, manche Bank fängt erst ab 35.000 Euro an. Günstige Zinsen sichert die eingetragene
Grundschuld auf die Immobilie, denn sie dient der kreditgebenden Bank als Faustpfand. Wichtig ist, dass kein anderer grundbesicherter Baukredit das Eigenheim belastet, da eine Eintragung im zweiten Rang zu höheren Konditionen führt.
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Geldsparen.de-Tipp: Sie profitieren von niedrigen Zinsen, fester Rückzahlung und Sondertilgungsoption. Extrem preiswert sind fünfjährige Baufinanzierungen derzeit bei
Hypovereinsbank und Allianz mit 1,3 Prozent Effektivzins und bei vielen Sparda Banken ab 1,5 Prozent.
Modernisierungskredit für Einzelmaßnahmen
Für einzelne Sanierungsmaßnahmen bis 25.000 Euro eignen sich Modernisierungsdarlehen. Solche Baukredite finden Sie unter anderem bei Genossenschaftsbanken und Sparkassen. Die PSD Bank Rhein-Ruhr vergibt beispielsweise Modernisierungsdarlehen ab 10.000 Euro Mindestbetrag, die Dortmunder Sparkasse fordert gar nur 2.500 Euro. Allerdings sind diese Darlehen nicht grundbuchbesichert. Folge: Sie sind teurer als klassische Baukredite, derzeit kosten sie rund drei Prozent. Tipp: Den Wohnkredit der ING-Diba können Sie ebenfalls für Modernisierungszwecke verwenden. Die Mindestkreditsumme ist mit 5.000 Euro sehr niedrig, der Zinssatz mit 2,99 Prozent ebenfalls.
KfW-Darlehen für die energetische Modernisierung
Die staatliche Förderbank KfW unterstützt Modernisierungsmaßnahmen von Eigenheimen mit vielfältigen
Förderprogrammen. Für die energetische Sanierung erhalten Sie zinsgünstige Baukredite ab 0,75 Prozent Effektivzins. Zudem gibt es Tilgungszuschüsse. Diese wurden Anfang 2015 auf bis zu 27,5 Prozent des Kreditbetrags erhöht. Gleichzeitig haben Sie Anspruch auf einen Baubegleitungszuschuss von 50 Prozent (max. 4.000 Euro), der Kosten für Fachplanung und Baubegleitung durch einen unabhängigen Experten bezuschusst.