Geschäftemacher und Juweliere zahlen häufig zu wenig für Schmuck und Münzen aus Gold. Wie Sie nicht auf unseriöse Anbieter reinfallen.
Sie wollen Gold verkaufen? Dann sollten Sie diese fünf Tipps beachten:
1. Gold verkaufen nicht beim erstbesten Händler
Gold einfach zum nächsten Juwelier zu tragen und dort zu verkaufen, ist für Sie oft ein schlechtes Geschäft. Nicht selten liegt der dort angebotene Goldpreis nur bei der Hälfte des eigentlichen Goldwerts. Vertrauen Sie also niemals auf das erstbeste Angebot. Es lohnt sich ein Vergleich im Internet. Legen Sie dafür Ihre Preisvorstellung vorher fest und weichen Sie davon nur geringfügig ab.
2. Gold verkaufen mit Stempel
Auf echten Schmuckstücken ist fast immer ein Stempel, der einem schon vor dem Verkaufen mehr über den Goldanteil verrät. Steht dort zum Beispiel 750, sollten 75 Prozent des verwendeten Materials aus reinem Gold sein. Bei 333 sind es nur 33,3 Prozent. Ob es gelb, rot oder weiß ist, spielt dagegen für den Wert kaum eine Rolle. Vielfach wird auch noch die alte Bezeichnung Karat verwendet, die ebenfalls den Anteil angeben kann. Dabei enthält einkarätiges Gold nur 1/24 Edelmetall, 24 Karat Goldschmuck würde komplett aus Feingold bestehen. Das oft verwendete Gold mit dem Stempel 585 entspricht etwa 14 Karat.
3. Gold verkaufen: So ermitteln Sie Ihren Verkaufswert
Der Wert eines Schmuckstücks wird ganz einfach berechnet: Gewicht des enthaltenen Feingoldes mal Goldankaufspreis minus Scheidekosten (Gebühren für das Einschmelzen). Wiegen Sie Ihr Schmuckstück vor dem Verkaufen auf einer Brief- oder einer sehr genauen Küchenwaage ab. Danach überschlagen Sie, wie viel Feingold tatsächlich im Geschmeide steckt. Zum Beispiel bei einer 20 Gramm Kette mit 750er-Stempel sind das 20 mal 0,75, also 15 Gramm pures Gold. Erkundigen Sie sich, wie viel ein Gramm Gold aktuell an der Börse bringt. Sind es zum Beipiel gerade rund 37 Euro, hat die Kette einen theoretischen Goldwert von rund 555 Euro. Ein Händler will natürlich auch noch etwas am Verkaufen des Goldes verdienen und muss die Kosten für das Einschmelzen einrechnen, aber deutlich unter 500 Euro sollten Sie die Kette nicht hergeben. Denn aktuell würde es bei einer Scheideanstalt circa 518 Euro für das direkte Verkaufen der Goldkette geben.
4. Wie Sie Goldmünzen verkaufen
Wenn der Goldschatz den Sie verkaufen wollen aus Münzen besteht, können Sie auf bullionweb.de die Daten der gängigsten Anlagegoldmünzen finden - mit Angabe zum genauen Goldanteil. Ist eine Münze hier nicht dabei, kann es sich auch um eine Sammlermünze handeln. Im Zweifel sollten Sie hier vor dem Verkaufen einen oder mehrere Numismatiker (Münzsammler) zu Rate ziehen, denn manchmal werden für solche Stücke auch Preise weit über dem reinen Goldwert bezahlt.
5. Wie Sie Zahngold, Schmuck ohne Stempel und Co. verkaufen
Die fehlerfreie Bestimmung des Goldgehalts bei Zahngold oder kompliziert verarbeiteten Schmuckstücken ist ein relativ aufwendiges Verfahren. Selbst ein Juwelier kann das nicht mal schnell nebenbei machen. Deshalb ist in seinem Preis in aller Regel ein hoher Sicherheitszuschlag enthalten, falls er sich auf die Schnelle verschätzen sollte. Im Bahnhofsviertel beim Express-Goldankauf ist auch der Trick beliebt, zwar einen hohen Grammpreis für Gold zu nennen, aber dafür den Goldanteil in Ihrem Stück (zu) niedrig zu schätzen. Wollen Sie mehr als nur ein paar Gramm Gold verkaufen, kann es wesentlich mehr bringen, auf gelbeseiten.de nach einer Scheideanstalt in Ihrer Nähe zu suchen. Die Profiunternehmen schmelzen Metall und bestimmen den Gehalt an Edelmetallen mit speziellen Analyseverfahren. Achten Sie aber vorher darauf, ob und welche Kosten Sie für die Analyse tragen müssen. Dabei wird auch geprüft, ob andere kostbare Stoffe, wie Silber, Platin oder Palladium in der Legierung verwendet wurden. Zum Beispiel in gelbem Zahngold können auch mal zehn Prozent Platin oder 30 Prozent Silber stecken. Zum Goldwert kommt dann sogar noch etwas hinzu und eine seriöse Scheideanstalt macht Ihnen auch dafür entsprechende Abnahmeangebote, was das Verkaufen von Gold noch rentabler macht.