Private Krankenversicherung für 59 Euro im Monat – solche Angebote finden sich häufig im Internet. Handelt es sich dabei um seriöse Versicherungen oder um Lockvogel-Offerten? Worauf man bei privaten Krankenversicherungen achten muss.
Vorsicht, Selbstbeteiligung
Viele sehr günstige Anbieter kalkulieren mit extrem hohen Selbstbeteiligungen, die bis zu 3.000 Euro jährlich ausmachen können. Im Krankheitsfall werden so aus 59 Euro 309 Euro monatliche Prämie. Denn: Die Selbstbeteiligung ist nichts anderes als eine Prämie, die man spart, wenn man gesund bleibt.
Vor allem für Angestellte geht die Rechnung aber kaum auf – selbst wenn sie gesund bleiben. Denn während der Arbeitgeber zu den Prämien 50 Prozent dazugeben muss, zahlt man als Versicherter den Selbstbehalt alleine. Rechnen kann sich eine hohe Selbstbeteiligung dann, wenn man als Selbstständiger ohnehin keinen Arbeitgeberzuschuss erhält. Ansonsten gilt als Faustregel: Der Selbstbehalt sollte so gering wie möglich sein.
Arzthonorare müssen voll erstattet werden
Die Erstattungshöhe der Arzthonorare kann einer der teuersten Fallstricke für Privatversicherte sein. Sehr günstige Tarife erstatten die Kosten nur bis zum 2,3-fachen Satz der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ); niedergelassene Ärzte können aber bis zum 3,5-fachen Satz verlangen. Ist der Schutz nicht ausreichend, zahlt man die Differenz aus eigener Tasche, was bei kostspieligen Behandlungen über die Jahre ein kleines Vermögen ausmacht. Auch bei Zahnärzten gibt es den 3,5-fachen Satz in der Gebührenordnung (GOZ).
Sie sollten sich nur für einen Vertrag entscheiden, der die Kosten bis zum 3,5-fachen Satz der GOÄ erstattet. Das gilt übrigens auch für die Honorare von Zahnärzten: Auch hier sollte Ihre private Krankenversicherung die Kosten bis zum 3,5-fachen Satz der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) übernehmen, wenn Sie nicht Gefahr laufen wollen, auf hohen Kosten sitzen zu bleiben.
Tipp: Wählen Sie einen Vertrag, der die vollen Honorarsätze abdeckt. Nutzen Sie unseren Vergleich zur privaten Krankenversicherung. Dort finden Sie nur Tarife, die länger am Markt sind und sich ein Top-Rating des unabhängigen Analysehauses Morgen & Morgen „verdient“ haben.